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Neue Referentin Recht beim BDIU: Interview mit Annika Lattka

Seit August 2021 verstärkt Annika Lattka den Rechtsbereich der BDIU-Geschäftsstelle in Berlin.

Interview mit Annika Lattka von BDIU

Seit August bist Du als Referentin im Rechtsbereich der BDIU-Geschäftsstelle in Berlin tätig. Was sind Deine Aufgaben beim Inkassoverband?

Ich bin in sämtliche juristische Themen des BDIU involviert. Beispielsweise beantworte ich rechtliche Fragen, die die Mitgliedsunternehmen an die Geschäftsstelle des BDIU richten. Ich habe aktuelle Entwicklungen in Rechtsprechung und Literatur kontinuierlich im Blick, prüfe sie auf ihre Relevanz für Inkassounternehmen und erweiterte so auch die neue Urteilsdatenbank auf der Homepage des BDIU, damit unsere Mitgliedsunternehmen zeitnah über die für sie wichtigen Rechtsthemen informiert sind. Darüber hinaus ist der BDIU Ansprechpartner für externe Institutionen, die sich mit Inkasso und dem Forderungseinzug grundsätzlich beschäftigen. Es erreichen uns viele Anfragen der für die Inkassoregistrierung zuständigen Gerichte, zu denen ich dann Stellung nehme.

Außerdem bearbeite ich Beschwerden, die über das Beschwerdeportal an den Verband gerichtet werden. Ich prüfe die einzelnen Fälle und versuche gemeinsam mit der Ombudsfrau des Verbands, Brigitte Zypries, einvernehmliche Lösungen zu finden.

Das war sicherlich noch nicht alles, und ich bin ja auch erst seit ein paar Tagen in meinem neuen Job. Mein Aufgabenbereich ist auf jeden Fall sehr vielseitig, und ich bin gespannt, was noch auf mich zukommt.

 

Du bist Rechtsanwältin und hast vorher in verschiedenen Kanzleien schwerpunktmäßig Insolvenzrechts-Sachen bearbeitet. Ist das auch die inhaltliche Verbindung zum Inkasso?

Ich war bisher im Bereich der Insolvenzverwaltung tätig und habe dabei den gesamten Verfahrensablauf begleitet, beginnend mit der Gutachtenerstellung bis hin zum Abschluss des Verfahrens. Eine Gemeinsamkeit zwischen dem Insolvenzrecht und dem Inkasso ist sicherlich, dass es um berechtigte Gläubigerforderungen geht, um deren Ausgleich man sich bemüht. Ein Unterschied zum Insolvenzverfahren ist, dass hier die Forderungen meistens nur noch in Höhe einer bestimmten Quote befriedigt werden und keine Zwangsvollstreckung mehr möglich ist, das Inkassoverfahren dagegen auf die vollständige Befriedigung und außergerichtliche Durchsetzung der Ansprüche ausgerichtet ist.

 

Wie kam es dazu, dass Du Dich bei der Interessenvertretung der Inkassobranche beworben hast?

Inkassounternehmen sind Rechtsdienstleister, die Gläubiger bei der Durchsetzung von berechtigten Forderungen unterstützen. Das ist wichtig und notwendig. Jeder möchte doch, dass eine von ihm erbrachte Leistung gerecht vergütet wird. Dabei wird in letzter Zeit immer deutlicher, dass Inkasso noch viel mehr als den reinen Vorgang des Forderungseinzugs bedeutet, sondern als ganzheitlicher Prozess zu betrachten ist. Hier bietet die Digitalisierung – siehe das Beispiel der vielen Legal-Tech-Anbieter – enorme Chancen. Das ist ein spannender Transformationsprozess, den ich als Teil des BDIU gern begleite.

 

Du hast in Köln studiert und dort auch Deine ersten beruflichen Stationen gehabt. Seit vier Jahren bist Du nun in der Hauptstadt. Mal ehrlich: Eine Rheinländerin in Berlin – geht das überhaupt?

Mein Herz schlägt natürlich immer noch für das Rheinland, aber ich bin sehr gerne in Berlin. Wer einmal hier gelebt hat, bekommt woanders schnell das Gefühl, etwas zu verpassen. Die Stadt hat fast alles zu bieten – nur zur fünften Jahreszeit bin ich dann doch lieber in der Heimat.

 

Wir sind jedenfalls sehr froh, dass Du jetzt Teil unseres Teams bist und freuen uns auf die Zusammenarbeit. Danke für das Interview!