Pressemitteilung

Mehr Fairness im Forderungseinzug: Deutsche und Schweizer Inkassowirtschaft tauschen sich zu Verhaltenskodizes aus

Kirsten Pedd, Präsidentin des Bundesverbands Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. (BDIU), und Martin Wehrli, Präsident von Inkasso Suisse, haben sich im Rahmen der Generalversammlung des schweizerischen Branchenverbandes vom 5. bis 6. Mai in Arlesheim bei Basel über gemeinsame Themen ausgetauscht.

Deutsche und Schweizer Inkassowirtschaft tauschen sich zu Verhaltenskodizes aus

Beide Verbände haben in den letzten Jahren Verhaltenskodizes entwickelt, die Regeln für einen fairen Forderungseinzug definieren. Der Code of Conduct von Inkasso Suisse gilt seit dem 1. Dezember 2020. Seit dem 1. Oktober 2021 ist der Code of Conduct des BDIU für alle Mitglieder des deutschen Inkassoverbands verpflichtend einzuhalten.  

„Unsere Mitgliedsunternehmen sind ein Stützpfeiler der Wirtschaft. Gerade in diesen wirtschaftlich herausfordernden Zeiten stellen sie sicher, dass Firmen mit Liquidität versorgt, somit unternehmerische Existenzen und viele Jobs gesichert werden“, erklärt Kirsten Pedd. „Dieser großen Verantwortung werden Inkassounternehmen allerdings nur gerecht, wenn sie alle beim Forderungseinzug Beteiligten fair behandeln. Darauf verpflichten sich Inkassodienstleister mit unserem Code of Conduct.“


Martin Wehrli ergänzt: „Mit unserem Verhaltenskodex berücksichtigen wir sowohl die berechtigten Interessen der Gläubiger auf einen Ausgleich ihrer Forderung als auch die nicht minder berechtigten Interessen der Konsumentinnen und Konsumenten, die wir vor missbräuchlichem Forderungseinzug schützen wollen. Wir begreifen Inkasso als mediative, streitvermeidende und kommunikative Tätigkeit. Nur so lassen sich gütliche Einigungen realisieren. In diesem Geist sind sowohl der Code of Conduct von Inkasso Suisse als auch der des BDIU formuliert.“

Die beiden Verbände werden den bereits während der Entwicklung des jeweiligen Codes begonnenen Austausch fortsetzen, sowohl bilateral als auch innerhalb des europäischen Dachverbands FENCA (Federation of European National Collection Associations), zu dessen Gründungsmitgliedern BDIU und Inkasso Suisse gehören. Auch soll ein Dialog zwischen den Ombudsleuten Brigitte Zypries (BDIU) und Stephan Glättli (Inkasso Suisse) initiiert werden.

Über BDIU und Inkasso Suisse

Im BDIU sind 500 Unternehmen des Forderungsmanagements organisiert. Sie vertreten die Interessen von gut 500.000 Auftraggebern aller relevanten Branchen in Deutschland, denen sie pro Jahr rund 6 Milliarden Euro an ausstehenden Forderungen wieder zurückführen. Seit dem 1. Oktober 2021 gilt für alle BDIU-Mitgliedsunternehmen ein Code of Conduct für faires Inkasso, dessen Einhaltung von der Ombudsfrau des Verbandes, der ehemaligen Bundesjustizministerin Brigitte Zypries, überwacht wird.

Die im Verband Inkasso Suisse organisierten Unternehmen sind für das Inkasso von über 10 Milliarden Schweizer Franken zuständig. Jährlich kassieren die Inkassounternehmen rund 700 Millionen Franken ein. So helfen die Verbandsmitglieder mit, die schweizerische Volkswirtschaft vor Zahlungsausfällen zu schützen und setzen sich darüber hinaus für die Interessen der Gläubiger ein. Der Verband wurde 1941 gegründet.